Die Kinderzahnheilkunde ...
... befasst sich mit der speziellen Behandlung aller Krankheiten im Zahn-, Mund- und Kieferbereich während der Kindheit. Sie bildet einen eigenständigen und präventiven Bereich in der Zahnheilkunde.
Die Kinderzahnheilkunde unterscheidet sich erheblich von der Erwachsenenzahnheilkunde durch folgende Umstände:
- Das Kindergebiss entwickelt sich noch (z.B. Kieferwachstum, Schädelwachstum).
- Die psychologischen Begleitumstände einer Kinderbehandlung unterscheiden sich erheblich von der Erwachsenenpsychologie.
- Im Kindesalter werden die Voraussetzungen für die Erhaltung der Zähne bis ins hohe Alter sowie die Grundlagen für die mögliche Angst vor der zahnärztlichen Behandlung gelegt.
- Bei Kindern kann leichter ein Bedürfnis zur Mundhygiene geweckt werden.
- Kinder sind keine kleinen Erwachsenen, die mit denselben Behandlungskonzepten wie Erwachsene behandelt werden können. Es müssen andere Konzepte entwickelt werden, die sich an den anatomischen und physiologischen Eigenschaften von Kindern orientieren. Auch die geistige Entwicklung des Kindes muss berücksichtigt werden.
Präventive Maßnahmen für die Zahngesundheit von Anfang an
Vorsorgemaßnahmen sollten bereits vor der Geburt des Kindes beginnen. Während der Schwangerschaft besteht ein erhöhtes Risiko an Karies oder Parodontitis zu erkranken. Für eine gesunde Entwicklung von Babyzähnen ist es also wichtig, dass auch die Eltern (insbesondere die Mutter) gesunde Zähne haben.
Wenn ihr Kind bereits Zahnschmerzen hat, dann sind die Zähne schon geschädigt und sollten zeitnah behandelt werden. Gründliche Vorsorge ist besser als Nachsorge und erspart möglicherweise schmerzhafte Zahnbehandlungen.
Bei Kindern ist es besonders wichtig, frühzeitig die richtige Zahnpflege und Mundhygiene zu vermitteln. Damit bilden Sie einen wichtigen Grundbaustein, welcher bis in das hohe Erwachsenenalter genutzt wird, und die Zähne bleiben länger gesund.
Zu einer richtigen Zahnplflege gehört nicht nur die richtige Zahnputztechnik, aber auch die Aufklärung über gesunde Ernährungsweisen und die Gefahren von zuckerhaltigen Lebensmitteln für die Zähne ihrer Kinder.
Neben den Vorsorgeuntersuchungen gibt es vielfältige Maßnahmen zur Gesunderhaltung der Zähne:
- Kariesprophylaxe mit Fluorid (Fluoridierung, Fissurenversiegelung)
- Kariesbehandlung
- Behandlung von Zahnfehlstellungen
Die Zahnpflege ist nicht angeboren, sondern muss erstmal erlernt und geübt werden.
Kinder haben einen gewissen Nachahmungsdrang. Sie schauen den Eltern, oder Geschwistern, beim Zähneputzen zu und erfreuen sich daran, sie nachzuahmen. Diesen Drang sollten Eltern nutzen um ihren Kindern frühzeitig die Zahnpflege nachezubringen.
Auch einfache Filme oder Bilderbücher zum Thema Zahnpflege und Zahnarzt können sie dabei unterstützen.
Der ideale Zeitpunkt, um mit der Zahnpflege zu beginnen, ist der Durchbruch des ersten Zahnes.
Warum sind die Milchzähne wichtig?
- Ein gesundes Milchzahngebiss ist wichtig für Sprachbildung.
- Platzhalter für die bleibenden Zähne
- Gesunde Milchzähne=gesundes Erwachsenengebiss (wackelnde Milchzähne nicht einfach herausbrechen, sondern besser warten, bis sie von alleine herausfallen)
Entwicklung des Gebisses:
- erste Milchzähne bereits ab dem dritten Lebensmonat
- bis 3 Jahre: Milchzähne (20 Zähne) vollständig ausgebildet
- 6-15 Jahre: Milchzähne werden durch bleibendes Gebiss ersetzt
- ab 15 Jahre: Gebiss ist vollständig und besteht aus 32 Zähnen (mit den Weisheitszähnen)
- bis 25 Jahre: Nachwachsen der Weisheitszähne. Oft stören sie dann die bereits vorhandenen Zähne, da der Platz im Kiefer nicht ausreicht. Die Weisheitszähne müssen dann eventuell entfernt werden.